Umrechnung des Gasverbrauchs von m³ in kWh mit der Zustandszahl

Um alle Kunden der Energie Sachsenheim GmbH & Co. KG trotz leicht unterschiedlicher Vor-Ort-Bedingungen Temperatur und Druck korrekt abzurechnen, wurde bei der Energie Sachsenheim bereits vor vielen Jahren die thermische Abrechnung in kWh eingeführt. Bis zu diesem Zeitpunkt wurden die Verbrauchskosten volumetrisch in Kubikmeter (m³) ermittelt, also einfach die am Gaszähler abgelesenen m³ mit dem Gaspreis in Cent je Kubikmeter multipliziert.
Das aktuelle Regelwerk des DVGW (Deutsche Verein des Gas- und Wasserfaches e.V.) schreibt das genauere thermische Verfahren vor, bei dem der Verbrauch aller Kunden unter Zuhilfenahme einer mathematischen Formel auf einen einheitlichen Zustand, den sogenannten Normzustand (bei 0°C und 1,01325 bar Druck auf Meereshöhe), umgerechnet wird.

Sie finden Ihren individuellen Umrechnungsfaktor – die sogenannte Zustandszahl – rechts oben auf Ihrer Rechnung abgebildet. Der am Gaszähler abgelesene Verbrauch in m³ multipliziert mit Ihrer Zustandszahl ergibt die kWh, die abgerechnet werden.

Heizgradtage (Gradtagszahl)

Im Gegensatz zum Wasser- oder Stromverbrauch unterliegt der Gasverbrauch (sofern das Erdgas zum Heizen genutzt wird) sehr großen jahreszeitlichen Schwankungen. In den Wintermonaten Dezember, Januar, und Februar werden fast 50 % der Jahresheizenergie benötigt, in den Sommermonaten für Heizzwecke so gut wie keine.
Um während der Abrechnungsperiode Abgrenzungen durchzuführen, ohne den Zählerstand mitteilen zu müssen, gibt es mit den sog. Heizgradtagen eine Größe, die es ermöglicht, die tatsächlichen Verhältnisse zu berücksichtigen. Der Jahresverbrauch wird einfach verhältnismäßig zu den vom Stuttgarter Wetteramt gelieferten Temperaturen mit Hilfe der Heizgradtage aufgeteilt. In diese Betrachtung fließen nur die sog. Heiztage ein. Das sind die Tage, an denen die durchschnittliche Tages- und Nachtemperatur 15 °C unterschreitet.

Die Heizgradtage sind die Differenz zwischen der durchschnittlichen Tagestemperatur und der durchschnittlichen Raumtemperatur von 20 °C. Beispielhaft betragen die Heizgradtage an einem Tag mit 7 °C (Mittelwert der Tag- und Nachttemperaturen) 13 (20 °C Raumtemperatur abzüglich 7 °C Außentemperatur). Summiert man nun die Heizgradtage eines zu betrachtenden Zeitraums auf, kann man Rückschlüsse auf die Heizintensität schließen.